Studio Lime aus Eindhoven ging beim Entwurf der Einrichtung von biophilem Design aus. Lianne Bongers von Studio Lime erklärt: „Ziel des biophilen Designs ist es, die Verbundenheit zwischen Mensch und Natur zu verstärken. Ein Beispiel sind die hohen Sitzgruppen. Sie sind an die Höhe der Fenster angepasst, sodass die Außenwelt mehr nach drinnen gebracht wird. Auch die Aussicht wird grüner gemacht.“
Wie geht man als Unternehmen mit nachhaltigen Ambitionen vor, wenn die Kantine erneuert werden soll? Unsere Nachhaltigkeitsbeauftragte Anouk weiß es: „Zuerst haben wir untersucht, was wiederverwendet werden konnte und was neu angeschafft werden musste. Danach war es wichtig, dass das neue Material so nachhaltig wie möglich war.“ So wurde jedes Element der Kantine durch eine grüne Brille betrachtet. Anschließend folgte eine Suche nach brauchbarem und bereits bestehendem Material aus Produktionsresten in Eindhoven.
Im Lager in Eindhoven fiel unser Blick gleich auf einige Zugbänke, die für einen Stand gebaut worden waren. Durch die Pandemie hatten sie unser Lager jedoch nie verlassen. In der Kantine haben sie jetzt doch noch ihren Platz gefunden. Um sie ganz auf den Gielissen-Stil umzustellen, haben sie eine neue Farbe bekommen.
Auch der Fußboden erhielt ein neues nachhaltiges Kleid. Geworden ist es ein PVC-Bodenbelag, ohne Weichmacher und mit einem natürlichen Betonlook. Der Hersteller verspricht, den Belag am Ende seiner Lebensdauer abzuholen und zu neuen Produkten zu recyceln.
Die Tische in der Kantine wurde aus bereits vorhandenen Platten gefertigt und mit Rezign® Veneer furniert. Dabei handelt es sich um ein innovatives Furnier, das in unserem eigenen Land aus Textilresten hergestellt wird. Passend dazu sind die Stühle von Planq®, der nachhaltigen Möbelmarke und großen Schwester von Rezign®.
Die Holzvertäfelung besteht aus Restpaneelen und schafft zusätzliche Behaglichkeit. Über den Tischen hängen Pendelleuchten aus früheren Projekten. Die – ebenfalls wiederverwendete – Pantry wurde in unserer Werkstatt in eine passende Einheit mit Möglichkeiten zur Abfalltrennung umgewandelt.
Die Kantine in Eindhoven wird inzwischen schon gut und gerne genutzt und das nicht nur in der Mittagspause. Sie wird auch für Workshops verwendet, zum Beispiel von unserer kreativen Kollegin Nicole, die dort abends Nähstunden für Kolleg:innen anbietet. Nicole hat auch die in der Kantine zu bewundernden Kissenbezüge genäht – aus Reststoffen aus unseren Messeprojekten.
Fotografie: Karin Verhoog
